Ein Stadionverbot ist für Fußballfans eine einschneidende Maßnahme, die das persönliche Freizeitverhalten erheblich einschränkt. Doch was genau bedeutet ein Stadionverbot, auf welchen rechtlichen Grundlagen basiert es, und welche Möglichkeiten gibt es, sich dagegen zur Wehr zu setzen? In diesem Blogbeitrag kläre ich über das Thema Stadionverbot auf und zeige, wie ein spezialisierter Rechtsanwalt Ihnen in dieser Situation helfen kann.

Was ist ein Stadionverbot?

Ein Stadionverbot ist eine Maßnahme, die es einer Person verbietet, ein oder mehrere Stadien zu betreten. Diese Verbote können lokal, überörtlich oder sogar bundesweit ausgesprochen werden und haben eine Dauer von mindestens einer Woche bis zu maximal fünf Jahren. Die Vereine leiten ihre Berechtigung hierzu aus ihrem allgemeinen Hausrecht ab. Wesentliche Regelungen finden sich in der Stadionverbotsrichtlinie des DFB sowie im Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB).

Gründe für ein Stadionverbot

Ein Stadionverbot wird meist aufgrund eines sicherheitsbeeinträchtigenden oder die Menschenwürde verletzenden Ereignisses verhängt. Dabei kann schon ein einfacher Anfangsverdacht und die Einleitung eines Strafverfahrens ausreichen, um ein Stadionverbot für bis zu fünf Jahre zu rechtfertigen. Auch Straftaten, die im Zusammenhang mit dem Besuch eines Fußballspiels stehen, wie etwa während der An- oder Abreise, können zu einem Stadionverbot führen.

Rechtliche Grundlagen und Verfahren

Die rechtlichen Grundlagen für ein Stadionverbot basieren auf dem allgemeinen Hausrecht der Vereine und der Stadionverbotsrichtlinie des DFB. Diese Richtlinie ermöglicht es Vereinen und dem DFB, gegen einzelne Personen Stadionverbote auszusprechen, auch ohne eine gerichtliche Verurteilung. Ein wichtiger Aspekt ist, dass betroffene Personen vor dem Ausspruch eines bundesweiten Stadionverbots angehört werden müssen. Hierbei kann es jedoch riskant sein, umfassende Angaben zu machen, da diese Informationen oft an die Polizei und Staatsanwaltschaft weitergegeben werden und im Strafverfahren gegen die betroffene Person verwendet werden können.

Aufhebung eines Stadionverbots

Ein Stadionverbot kann aufgehoben werden, wenn das zugrunde liegende Strafverfahren eingestellt wird oder ein Freispruch erfolgt. Hierbei gilt:

  • Freispruch oder Einstellung nach § 170 Abs. 2 StPO: Das Stadionverbot ist zwingend aufzuheben.
  • Einstellung nach § 153 StPO wegen Geringfügigkeit: Das Bestehen und die Dauer des Stadionverbots sind erneut zu prüfen.
  • Einstellung nach § 153a StPO gegen Auflage: Auch hier muss die Dauer des Stadionverbots überprüft werden.

Der wichtigste Anknüpfungspunkt ist daher das Strafverfahren. Dort werden die wesentlichen Weichen gestellt. Teilweise sind Vereine jedoch nicht bereit, ein Stadionverbot außergerichtlich aufzuheben, weshalb ein zivilrechtliches Vorgehen erforderlich sein kann.

Verbandsstrafen und Schadenersatzforderungen

Zusätzlich zu Stadionverboten können auch Verbandsstrafen gegen Vereine ausgesprochen werden, wenn deren Fans sich falsch verhalten haben. Die Vereine können dann versuchen, diese Strafzahlungen auf die identifizierten Fans umzulegen und Schadensersatz in Höhe der gezahlten Strafe verlangen. Diese Praxis ist umstritten und kann für die betroffenen Fans existenzbedrohend sein. Besonders problematisch wird es, wenn bereits ein strafgerichtliches Urteil vorliegt, da dies die Verteidigungsmöglichkeiten stark einschränkt.

Wie ein Rechtsanwalt helfen kann

Ein erfahrener Rechtsanwalt ist bei einem Stadionverbot unerlässlich. Die Unterstützung kann in verschiedenen Phasen erfolgen:

  1. Beratung und Aufklärung: Der Rechtsanwalt klärt Sie über Ihre Rechte auf und informiert Sie über mögliche Schritte gegen das Stadionverbot.
  2. Anhörung und Stellungnahme: Ein Anwalt hilft Ihnen, sich optimal auf die Anhörung vorzubereiten und eine wirksame Stellungnahme abzugeben, besonders wenn ein Strafverfahren eingestellt wurde oder ein Freispruch erfolgte.
  3. Rechtliche Schritte: Sollte das Stadionverbot unverhältnismäßig erscheinen, kann Ihr Rechtsanwalt eine gerichtliche Überprüfung anstoßen.
  4. Verhandlungen: Oft können erfahrene Anwälte durch Verhandlungen mit dem Verein eine Aufhebung oder zumindest eine Reduzierung des Stadionverbots erreichen.

Fazit

Ein Stadionverbot kann erhebliche Auswirkungen auf Ihr Leben haben. Daher ist es wichtig, frühzeitig rechtlichen Rat einzuholen. Ein erfahrener Rechtsanwalt kann Ihnen dabei helfen, Ihre Rechte zu wahren und gegebenenfalls gegen das Verbot vorzugehen.

Stehen Sie vor einem Stadionverbot? Kontaktieren Sie mich, um Ihre Möglichkeiten zu besprechen und gegen das Stadionverbot vorzugehen. Als spezialisierter Rechtsanwalt stehe ich Ihnen zur Seite und unterstütze Sie in allen rechtlichen Fragen rund um das Thema Stadionverbot. Vereinbaren Sie jederzeit einen Beratungstermin.